Die Geschichte von Aschenputtel ist bekannt: Ein Mann geht nach dem Tod seiner Frau eine neue Ehe ein, seine Tochter bekommt eine Stiefmutter. „Die Frau hatte zwei Töchter, die sie mit ins Haus brachte, und die schön und weiß von Angesicht waren, aber garstig und schwarz von Herzen“, so heißt es bei den Gebrüdern Grimm. „Die Hochzeit war kaum vorüber, als die Stiefmutter ihrer Bosheit freien Lauf ließ“, schreibt Charles Perrault in seiner Version. Auf Perraults "Cendrillon" – so heißt das Märchen im Original – basiert auch Jacopo Ferrettis Libretto zu Rossinis "La Cenerentola". Und doch ist hier vieles anders: Die märchenhaften Elemente sind stark reduziert, statt der Stiefmutter übernimmt Vater Don Magnifico die böse Rolle in einer großen Gesellschaftssatire, die vor Opera Buffa-Komik strotzt und für Aschenputtel doch ein Happy End mit dem Prinzen bereithält. (Quelle: Volksoper Wien)