Als Pina Bausch 1975 aus dem Werk eine getanzte Oper machte, blieb sie der Auslegung von Gluck sehr treu und vertiefte dessen Suche nach der Verkörperung der Kunst. Wie Gluck durch die Stimme, zeigt sie durch den Tanz die Elementarkräfte im Herzen des Menschen. Sie betont die Intensität, mit der sich die Liebenden begegnen und erfindet dafür zweigeteilte Rollen: Orpheus, Eurydike und Amor treten jeweils zweimal auf, als Sänger und als Tänzer. Die Stimme lässt sie den Mythos erzählen, die Körper die dramatische Tiefe ausloten.