1969. Der Prager Frühling ist zerschlagen, neue Grenzzäune werden errichtet. Die 13-jährige Julia ist mit ihrer Mutter in ein Dorf im Norden Österreichs, direkt an der tschechischen Grenze, übersiedelt. Julia verweigert seit dem Tode ihres Vaters die Sprache. Ihre Isolation wird in dem Dorf, wo sie Außenseiterin ist, noch stärker. Von den Dorfjugendlichen zur Mutprobe provoziert, überschreitet Julia das Niemandsland. Sie entdeckt einen vergessenen Tunnel, der zu einer Baustelle führt, die auf tschechischem Gebiet liegt. Julia lernt "drüben" Roman kennen, einen 45-jährigen Vermesser. Es ensteht zwischen den beiden ein ambivalentes Tochter-Vater, Frau-Mann-Verhältnis. Sie gewinnt durch die Zuneigung Romans, dem allein sie das Geheimnis ihrer Grenzgänge verrät, die Sprache wieder. Und Sicherheit gegenüber ihrem (gleichaltrigen) Freund, Alexander. Auf Drängen Julias berechnet Roman seine Pläne neu: Die unüberwindbare Grenzbefestigung wird verwundbar bleiben . . .