Nach dem Ende der DDR gehörten Prügel, Drohungen und Hetzjagden zum Alltag. Nach der Wiedervereinigung Anfang der 1990er-Jahre brachen in Ostdeutschland ganz offen Hass, Rassismus und Gewalt gegen Ausländer und Anhänger linker Ideologie aus, meist durch Jugendliche. In vielen Städten gehörten die Straßen und Plätze der rechten Szene, organisiert in Neonazi-Kameradschaften. Bomberjacken, Springerstiefel und Hitler-Gruß zeigten dem eingeschüchterten Rest, wo man stand. Der Baseballschläger war eine beliebte Waffe. Es gab Ausschreitungen, Angriffe auf Asylbewerberheime, Massenschlägereien und Jagden auf jene, die anders aussahen oder anders dachten. Es dauerte nicht lange zu den ersten Todesfällen. Die Mehrheit der ostdeutschen Bevölkerung schaute weg oder applaudierte sogar. Ein schlechtes Zeichen für die dortige politische Entwicklung zukünftiger Jahre. In sechs Filmsegmenten wirft ein Autorenteam einen Blick auf die Zeit, reflektiert durch Interviews mit Zeitzeugen.